Das Nationalmuseum Adrien Dubouché präsentiert die Kunst des Porzellans anhand des Know-hows aus Limoges ergänzt durch internationale Werke aus allen Epochen. Etwa 5.000 von insgesamt 18.000 Stücken werden im Komplex des größten Porzellanmuseums der Welt gezeigt.
Das Projekt, das mehrere Teile wie Künstlerhaus, ehemaligen Brennofen, Restaurant und Ausstellungsfläche in eine bestehende Gesamtanlage eingliedert, die als kleine Museumsstadt gelesen werden kann, ging aus einem internationalen Gutachterverfahren als Sieger hervor.
Um das für Besucher langweilige Durchschreiten der bestehenden Raumfolgen zu vermeiden, wurde für die Erschließung des Museums ein neuer Zugang geschaffen.
Fertigstellung: 2011
Autor: Boris Podrecca
Ausführende Partner: Zette Cazalas and Alain Tisserand
Kunst: Viot Haguiko
Fotografie: Jean-Michel Péricat
Entsprechend der Bautradition des Standortes finden sich im Gestaltungskonzept Anlehnungen an die französische Bautradition. Ähnlich wie Henri Labrouste (1801–1875) in seinen Pariser Bibliotheken Eisenkonstruktionen sichtbar lässt, werden hier zum Beispiel die Andreaskreuze der Stahlträger schwarz gestrichen und offengelegt. Dadurch soll nicht zuletzt eine Parallelität in der Wahrnehmung von Alt und Neu erreicht werden.
Am Zugang (Vorplatz) befindet sich eine Skulptur mit dem Titel „Une SUITE“ von Haguiko Voit, die den delikaten Brennvorgang von Porzellanobjekten thematisiert: jene Objekte, die im Ofen gesprungen sind, durchstoßen die Wand des in situ-Kunstwerks.
In Kontrast zur Transparenz der Fassadenfläche liegt der Türflügel des eigentlichen Eingangs – in Referenz an Le Corbusier’s Eingang der Villa de Mandrot (1929-1931) – in einer geschlossenen Wandfläche. Lifte und Treppen der vertikalen Erschließung docken an den Köpfen des mit dem Zubau verbundenen Art déco-Altbaus an und fungieren als Scharnier zwischen den Gebäudeteilen.
Zur Beleuchtung der Innenräume wurden in das Dach eingeschnittene Lichtkanonen entwickelt, die durch spezielle Behandlung ihrer Innenflächen eine Komposition von Streulicht und fokussierten Spots ermöglichen; Gemeinsam mit der Porzellanfirma wurden als zusätzliche Beleuchtungskörper spezielle Lichtmodule für Fassaden entworfen und umgesetzt.